Rote Rose von Lancester
Rose of Provins
Diese Gallica-Rose ist vermutlich die älteste Sorte, die in Europa kultiviert wurde. Sie wurde von den Kreuzzügen durch Theobald IV. Graf der Champagne um 1250 mitgebracht. Aufgrund ihres geschichtlichen Hintergrunds existiert eine schier unübersichtliche Reihe weiterer Namen u. a. „Gefüllte Essigrose“.
Sie wurde seit jeher für medizinische Zwecke in Apotheken zur Herstellung von Heilmitteln verwendet. Auch zur Parfumherstellung wurden ihre duftenden Blütenblätter oft verwertet. Der englische Arzt und Homöopath Dr. Edward Bach (1934), bekannt durch seine Bachblüten-Therapie, setzte auch die Rose für seine Therapie ein und bezeichnete sie als Lebensfreudeerwecker! 38 Blüten-Essenzen umfassen seine Heilkräutermischungen aus der Natur. Auch Hildegard von Bingen (1098-1179) wusste um die Heilkraft der Rose.
Heute benutzt man gerne ihre Petalen für hervorragend duftende Potpourries. Die halbgefüllten Blüten mit vier Reihen Petalen variieren farblich von leuchtend Karminrot bis Purpur und besitzen auffallende Staubgefäße. Die verzweigten Triebe tragen wenig Stacheln, und das dunkelgrüne Laub ist sehr reizvoll.
Die Sorte blüht im Juni und ist ausgesprochen gesund. Sie ist bekannt für ihren intensiven Duft. Im Herbst bilden sich orangerote, von den Vögeln heiß geliebte Hagebutten aus.
Eltern unbekannt, Höhe: 150 cm, Breite: 120 cm, Blüte: einmal blühend. Schnitt: moderater Rückschnitt nach der Blüte.
Sie wurde später das Wappenzeichen des Hauses Lancaster. Das war die Rose, die als „Sport“ – so nennt man eine natürliche Mutation bei Pflanzen – die legenden umworbene gestreifte Rosa Gallica Versicolor hervorbrachte, besser bekannt als „Rosa Mundi“, deren Name, so wird gesagt, von „Schön Rosamund“ herkommt, der Geliebten König Heinrichs II.
Rosa Mundi, zu sehen auf unserer Internetseite Rubrik – Interessantes für Rosenfreunde.
Diese Rose darf man nicht vergessen und am schönsten steht sie in einer naturnahen Umgebung.
Sie wächst im Botanischen Garten, inmitten des Bauerngartens Von allen Seiten zu bewundern und es lohnt sich, die Nase in ihre Blüten rein zustecken, denn ihr herrlich intensiver Duft erfreut unser Herz.
Januar 2017
Text: M. Herold
Fotos: Dr. J. Distl