Reise nach Südost-England

22. – 29. Mai 2010

Gruppenbild Englandreise

Bericht als Druckversion (ohne Bilder).

Samstag, 22.5.2010

Früh am Morgen starteten die Rosenfreunde Ulm und die Staudenfreunde Ostalb/Donau zu ihrer mehrtägigen Reise in Englands Süden. Auch Rosenfreunde aus Mannheim, Tübingen, München und vom Bodensee hatten die Anfahrt nicht gescheut, um an dieser Reise teilnehmen zu können.

Der erste Tag war ganz der Anreise gewidmet, natürlich  begrüßten wir auf der Fähre die weißen Klippen von Dover mit einem Gläschen Rosensekt und stießen auf ein Gelingen der Reise an.

Pfingstsonntag, 23.5.2010

Ein strahlend blauer Himmel begrüßte uns am ersten Morgen in unserem Hotel in Rochester/Chatham, das uns  die kommenden Tage als Domizil dienen würde.

Nach einem üppigen englischen Frühstück brachen wir zu unserem ersten Gartenbesuch auf.  Wir fuhren nach Great Dixter Gardens. Dixter war ein halb verfallenes Anwesen, das der gartenbegeisterte Christopher Lloyd aufkaufte und mit viel Geschick und Geduld in ein Juwel verwandelte. Vor  allem die üppigen mixed borders begeisterten uns. Hier blühte schon vieles, was bei uns noch knospig war.

Hever Castle

Von Dixter ging es weiter nach Hever Castle. In diesem Schloss wurde Anne Boleyn geboren, eine der Frauen von Heinrich VIII. und die Mutter der späteren Königin Elisabeth I.

Vom Amerikaner Waldorf-Astor aus seinem Dornröschenschlaf erweckt, präsentierten sich Herrenhaus und Garten in beeindruckender Schönheit. Die formale Gartenanlage ist  hauptsächlich von der italienischen Renaissance beeinflusst, geht dann aber nahtlos in einen weitläufigen englischen Landschaftsgarten über. Insgesamt umfasst das Areal mehr als 100 ha.

RHS Wisley Garden

Pfingstmontag, 24.5.2010

Heute ging es nach Wisley Garden, einem der Schau-und Versuchsgärten der Royal Horticultural Society. Wir bewunderten eine herrliche Steingartenanlage, üppige mixed borders, den Rosengarten, die Themengärten, die riesigen Glashäuser und vieles mehr. Die frühen Rosen blühten schon, vor allem die Banks-Rosen, die in unseren Breiten leider nicht winterhart sind, standen in Vollblüte.

Am frühen Nachmittag ging es weiter nach Kew Gardens bei London. Dort beeindruckten die viktorianischen Glashäuser in einem weitläufigen Areal, das den Londonern zur Naherholung dient.  Da es heute fast 30°C hatte, waren wir auch froh um die umfangreiche Baumsammlung, die uns angenehmen Schatten spendete.

Vita Sackville-West

Dienstag, 25.5.2010

Der Garten aller Gärten erwartete uns heute: Sissinghurst. Auf der Fahrt dorthin machten wir noch Halt in Tudeley, um dort ein kleines Kirchlein zu besichtigen, das für seine grandiosen Chagall-Fenster berühmt ist.

Danach fuhren wir weiter nach Sissinghurst. Vita Sackville-West und ihr Mann Harold Nichols gestalteten diesen Garten voller Überraschungen, aufgeteilt in lauter „Gartenzimmer“, von denen sich jedes anders darstellte. Der „Weiße Garten“ ist dabei sicher der berühmteste.

Weiter ging es nach Pashley Manor, einem Herrensitz mit herrlichem Garten, in dem es auch viele Skulpturen bekannter englischer Künstler zu besichtigen gab. Im dortigen Coffee-Shop wurde uns „Cream Tea“ serviert, eine englische Spezialität, die wir in der wunderschönen Umgebung besonders genossen.

Den Tag beschlossen wir in Rye, einem kleinen, malerischen Städtchen am Meer, das wirkte, als wäre die Zeit stehengeblieben. Ein bildhübsches Fachwerkshäuschen reihte sich ans nächste.

Beth Chatto Gardens

Mittwoch, 26.5.2010

Ein kleinerer, aber sehr feiner Landschaftsgarten war heute unser erster Programmpunkt: der Garten von Beth Chatto. Sie ist eine der „grand old ladies“ der englischen Gartenkunst. Ihr Garten bestätigte diesen Ruhm auf Schritt und Tritt. Aufgeteilt in unterschiedliche Gartenbereiche, die fließend ineinander übergingen, faszinierte das Spiel mit Licht und Schatten. Geschickt platzierte helllaubige oder weißblühende Pflanzen führten das Auge und ermöglichten manch unvermuteten optischen Genuss.

Am Nachmittag stand ein weiterer Garten der RHS auf dem Programm: Hyde Hall. Wieder riesig in den Ausmaßen, wir beschränkten uns auf die angelegten Schaugärten. Klug und bedacht waren die einzelnen Themengärten in die umgebende Landschaft eingebettet, so dass immer ein Gefühl der Harmonie entstand. Auch sind die Farbkompositionen so gekonnt angeordnet, dass trotz vieler Blühpflanzen die Gärten nie bunt oder überladen wirkten.

Chelsea Flower Show

Donnerstag, 27.5.2010

Der heutige Tag war zu einem Gutteil der Chelsea-Flower-Show gewidmet. Diese berühmteste Gartenmesse der Welt ist das Mekka aller Gartenbegeisterten, das man einmal in seinem Gärtnerleben besucht haben sollte. Nur die renommiertesten Gartendesigner der Welt werden von der RHS eingeladen, um einen der Themengärten zu gestalten oder im „Grand Pavillion“ auszustellen. Wenn wir bisher noch wenige blühende Rosen gesehen hatten, so gab es hier alles im Überfluss. Die Rosenzüchter David Austin, Peter Beales und Harkness hatten große Schauflächen im großen Zelt. Aber nicht nur Rosen wurden voll erblüht gezeigt, auch Iris, Rittersporne, Tulpen, Fuchsien, Heuchera, Clematis, Aurikel und vieles mehr in atemberaubender Pracht und völlig unabhängig vom eigentlichen Blühtermin.

Am Nachmittag war die Besuchermenge so angewachsen, dass es anstrengend wurde, durch das Gelände zu gehen. Deshalb fuhren wir nun ins Zentrum von London, wo uns schon eine Stadtführerin erwartete. Per Bus lernten wir so die größte Metropole Europas kennen.

Beendet wurde dieser Tag bei „Harrods“, dem berühmten Kaufhaus. Die „foodhalls“ und das ägyptische Treppenhaus waren alleine schon den Besuch wert. Und das eine oder andere Souvenir konnte man hier auch erwerben.

Leonardslee Gardens

Freitag, 28.5.2010

Gut ausgeruht und gestärkt durch ein ausgiebiges englisches Frühstück fuhren wir nach West-Sussex zu Nymans Garden. Ein altes Herrenhaus, durch einen Brand fast völlig zerstört, beherrscht einen herrlichen Park und bot eine pittoreske Kulisse für viele Fotos.

Von Nymans ging es weiter nach Leonardslee. Dieser große Park gehörte einem passionierten Sammler von Rhododendren und Azaleen. Hier hatten wir großes Glück, denn die Pflanzen befanden sich gerade in voller Blüte. Solchen Farbenrausch hatte wohl noch keiner von uns je gesehen. Man hatte das Gefühl,   fast keine Luft mehr zu bekommen angesichts dieser Pracht. Diese Eindrücke waren ein würdiger Abschluss unseres Englandbesuches, denn schon morgen mussten wir uns auf die Heimreise machen.

Samstag, 29.5.2010

Unsere Busfahrer vollbrachten das kleine Wunder, Gepäck und neu erworbene Pflanzen wohlbehalten im Bus zu verstauen und dann begann unsere Rückreise.  Auf dem Heimweg machten wir noch Pause in Reims, wo wir die Kathedrale besichtigten und einen kleinen Stadtbummel machten, bevor es endgültig nach Hause ging, wo wir wohlbehalten ankamen.

Bei  unseren Busfahrern möchten wir uns ausdrücklich bedanken, da sie uns immer sicher und gekonnt  auch durch den schlimmsten Verkehr beförderten – und sich auch nicht von unseren vielen Pflanzenkäufen aus der Ruhe bringen ließen.

Ganz besonders gilt unser Dank der überlegten und perfekt organisierten Vorbereitung der Reise durch Christa Haller.  Sie hatte auch unsere Reiseleitung inne  und verstand es  im Bus , uns gekonnt auf den jeweils zu besuchenden Garten einzustimmen. Wir konnten so in kurzer Zeit ein breites Spektrum englischer Gartenkunst erleben.

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